Kategorie: CSR-Reports

BDG on air Vortrag 14.06.23

Screenshot der Ankündigung des Vortrags

Ich freue mich sehr über die Einladung des BDG Berufsverbands Kommunikationsdesign einen Vortrag über mein Lieblings- und Promotionsthema halten zu können:

Wie wird Glaubwürdigkeit visuell dargestellt?
Designrhetorische Strategien in Nachhaltigkeitsberichten

Glaubwürdigkeit und Vertrauen sind zentrale Ziele der Kommunikation von Corporate Social Responsibility – der gesellschaftlichen Verantwortungsübernahme von Unternehmen. Nachhaltigkeitsberichte gelten dabei als das wichtigste persuasive Kommunikationsmedium, wobei hier die Rolle der visuellen Argumentation mit den Mitteln des Designs noch wenig erforscht ist. Sophie Heins stellt in ihrem Vortrag visuell-rhetorische Argumentationsarten zur Erzeugung von Glaubwürdigkeit in Nachhaltigkeitsberichten vor.

14.06.23
ab 19:30
online über Zoom und offen für alle Interessierten

BDG on air – BDG Berufsverband Kommunikationsdesign e.V. gegr. 1919


Interview: Vom Ethos in Nachhaltigkeitsberichten

Screenshot_typoint_Blog

Patrick von typoint hat mich um ein Interview zu meiner Dissertation gebeten und mir spannende Fragen gestellt, wie z.B. »Wie sieht der Nachhaltigkeitsbericht der Zukunft aus?« oder »Welche Typografie wird gern verwendet?« . Nun freue ich mich sehr, dass das Interview gelesen werden kann und zwar auf dem Blog von typoint sowie bei Design made in Germany.

Science Day beim Festival der Wissenschaften in Kiel

Ein Science Day, wie der in Kiel am vergangenen Freitag (30.09.) ist eine gute Möglichkeit zur Kommunikation von wissenschaftlichen Themen. Es gab Einblick in viele spannende Themen, z.B. ging es in dem Vortrag von Mona Behfeld darum wie viel Vermittlung ein Kunstwerk braucht. Es gab auch die Möglichkeit sich einem Lügendetektor-Test einmal selbst zu unterziehen. Ich habe mein Promotionsthema mit einem Science Slam vorgestellt:

Einmal Pommes und einen Nachhaltigkeitsbericht mit viel Ethos zum mitnehmen, bitte.

Vortrag: Glaubwürdigkeit oder Greenwashing? Welches Ziel verfolgt das Design von Nachhaltigkeitsberichten?

Bei der DGTF-Jahreskonferenz Design x Sustainability Anfang Juni 22 durfte ich an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel einen Vortrag halten zu meinem Lieblings- und Promotionsthema:

Abstract

Glaubwürdigkeit oder Greenwashing?
Welches Ziel verfolgt das Design von Nachhaltigkeitsberichten

Nachhaltigkeit als Leitidee bedingt einen Diskurs, mit dem Ziel eine Balance zwischen den Dimensionen Ökologie, Ökonomie, Soziales und Kultur (je nach herangezogenem Modell) herzustellen. Um die dazu notwendigen nachhaltigen Aktivitäten, Ziele, Werte usw. umsetzen zu können ist ein fortlaufender Kommunikationsprozess erforderlich. Im Rahmen dieses Diskurses spielt Design eine bedeutende Rolle vor allem in Bezug auf das kommunikative Wirkziel: Glaubwürdigkeit schaffen.

Insbesondere in Systemen wie Unternehmen und Organisationen, denen eine Mitschuld an den Problemen der Erde und der Menschheit gegeben wird, ist die Kommunikation ihrer Verantwortung und damit verbundenen Aktivitäten für eine nachhaltige Entwicklung unerlässlich, um ihre Legitimität zu sichern.

Die Corporate Social Responsibility (CSR) Kommunikation von Unternehmen und Organisationen manifestiert sich hauptsächlich in Form eines Rechenschaftsberichts (Nachhaltigkeitsbericht, CSR-Report) wobei dieser als gestaltetes Medium sowohl auf der textlichen als auch auf der visuellen Ebene argumentiert und mittels Glaubwürdigkeit das Vertrauen der Stakeholder und Leser gewinnen soll. Glaubwürdigkeit ist in Zeiten von Greenwashing und »Fake News« das wichtigste Qualitätskriterium auch für die visuelle Kommunikation.

Das CSR-Konzept und die Nachhaltigkeitsberichterstattung werden vielfach kritisch gesehen. Insbesondere wird kritisiert, dass CSR auf dem aktuellen Wirtschaftssystem beruhe und damit keine echte Transformation von Unternehmen hin zu nachhaltigen Unternehmen erlaube (Ihlen, Bartlett, & May, 2014; Kuhn & Deetz, 2008). Außerdem wird die Diskrepanz zwischen Kommunikation und Handlung, auch Greenwashing genannt, kritisiert sowie die fehlende Vergleichbarkeit der Berichte. Weitere Kritikpunkte sind außerdem die zu positive Berichterstattung und fehlende Sanktionierung von nicht-nachhaltigen Aktivitäten bzw. die fehlende Belohnung für herausragende Nachhaltigkeitsleistungen.

Die Alternative zum CSR-Konzept bietet die Orientierung an der Gemeinwohlökonomie (GWÖ), einem »Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohl-fördernden Werten aufgebaut ist« (Gemeinwohl-Ökonomie e.V., 2019). Die GWÖ basiert auf der Bilanzierung der Nachhaltigkeitsleistungen anhand von fünf Prinzipien: Orientierung an Verfassungswerten, Ganzheitlichkeit, Bewertungssystem, ethische Orientierung und verpflichtende Auditierung (Hofielen, 2019). Die Herausgabe einer Gemeinwohlbilanz und einem detaillierten Bericht ist Pflicht für an der GWÖ orientierte Unternehmen. Dieser Bericht ist ebenfalls gestaltet.

In dem Beitrag soll dargestellt werden, wie Unternehmen versuchen mithilfe eines visuell konstruierten ethos (eines glaubwürdigen Unternehmenscharakters), der Identifikationsangebote macht, Glaubwürdigkeit in Nachhaltigkeitsberichten und Gemeinwohlbilanzen zu erzeugen. Es soll dabei der Frage nachgegangen werden, welche Rolle Design in diesem Zusammenhang spielt. Das theoretische Fundament hierfür ist das Konzept »Design als Rhetorik« (Buchanan, 2008; Joost, 2008; Scheuermann, 2009, 2014; Smolarski, 2017). Außerdem sollen die visuellen ethos-Argumentationsstrategien in Nachhaltigkeitsberichten (Heins, 2022) und Gemeinwohlbilanzen vorgestellt, verglichen und diskutiert werden.

Literatur:

Buchanan, R. (2008). Declaration by Design: Rhetorik, Argument und Darstellung in der Designpraxis. In G. Joost & A. Scheuermann (Hrsg.), Design als Rhetorik. Grundlagen, Positionen, Fallstudien. Basel, Boston, Berlin: Birkhäuser Verlag.

Gemeinwohl-Ökonomie e.V. (2019). Idee & Vision. Abgerufen 30. Juli 2019, von https://www.ecogood.org/de/idee-vision/

Heins, S. (2022). Vom Ethos in Nachhaltigkeitsberichten. Wie wird Glaubwürdigkeit visuell dargestellt? Eine designrhetorische Analyse. Bielefeld: transcript.

Hofielen, G. (2019). Zum Potenzial von Gemeinwohlbilanzen. Nachhaltigkeitsberichte mit Biss. Ökologisches Wirtschaften, 2.2019, 27–29.

Ihlen, Ø., Bartlett, J., & May, S. (Hrsg.). (2014). The Handbook of Communication and Corporate Social Responsibility. Chichester: Wiley-Blackwell.

Joost, G. (2008). Bild-Sprache: Die audio-visuelle Rhetorik des Films. Bielefeld: transcript.

Kuhn, T., & Deetz, S. (2008). Critical theory and corporate social responsibility: Can/should we get beyond cynical reasoning? In A. Crane, A. McWilliams, D. Matten, J. Moon, & D. S. Siegel (Hrsg.), The Oxford Handbook of Corporate Social Responsibility. Oxford; New York: Oxford University Press.

Scheuermann, A. (2009). Zur Theorie des Filmemachens: Flugzeugabstürze, Affekttechniken, Film als rhetorisches Design (1. Aufl.). München: edition text + kritik.

Scheuermann, A. (2014). Medienrhetorik, Wirkungsintentionalität, Affekttechniken. Zur Konzeption von ›Design als Rhetorik‹ als notwendige Ergänzung der Kunstgeschichte. In G. Ueding & G. Kalivoda (Hrsg.), Wege moderner Rhetorikforschung: klassische Fundamente und interdisziplinäre Entwicklung. Berlin; Boston: De Gruyter.

Smolarski, P. (2017). Rhetorik des Designs: Gestaltung zwischen Subversion und Affirmation. Bielefeld: transcript.




Vortrag: »Nachhaltigkeitsberichte damals und heute – wie sich die visuelle Argumentation im Laufe der vergangenen 23 Jahre verändert hat«

Im Rahmen der Salzburger-Tübinger-Rhetorikgespräche (SATÜR) 2019 »Rhetorik und Organisationskommunikation« an der Eberhard Karls Universität in Tübingen habe ich einen Vortrag gehalten zur historischen Entwicklung der visuellen Argumentation in Nachhaltigkeitsberichten. Read More